Brian Ales: Pan-Centric auf CD

Für eine Begegnung der besonderen Art verbürgt sich der New Yorker Sounddesigner, Brian Ales, mit seinem neuen Album Pan-Centric; eine ganz eigenständige neue Fusion von Electronic-Sounds und Ethno-Elementen, basierend auf einem komplexen, pulsierenden Groove-Teppich. Im Gegensatz zu seinen früheren Alben verzichtet der Gitarrist, Produzent und Soundtrackkomponist hier vollkommen auf Gitarrenpatterns. Nicht mehr das maskierte Spiel mit technischen Effekten steht im Vordergrund, vielmehr schafft Brian Ales durch den subtilen, feinfühligen Umgang mit den Samples und Sounds eine ganz neue Welt. Nach seinem letzten Album November, das ein ruhiges Stimmungsgebilde mittels Bläserlinien zeichnet und durch einen jazzigen Klang besticht, geht Pan-Centric eigene Wege.

Verschiedenste Einflüsse kennzeichnen das neue Album. Neben verfremdeten Samples des „Choir of the Church of the Apostles Revelation Society“ sind instrumentale Ethno-Sounds von Matt Darriau (u. a. chinesische Panflöte, bulgarischer Dudelsack, ein indonesisches Doppelrohrblattinstrument) und Vocals von Philip Hamilton zu hören, die sich dennoch mit den dicht verwobenen Drumloops von Satoshi Takeishi und dem Sounddesign Brian Ales’ zu einem organischen Gesamtklang mit audiophilem Soundtrack-Charakter zusammenfügen. Diese Vielseitigkeit erklärt sich sicher aus Brian Ales’ umfangreichen Erfahrungshintergrund.

„Bei Pan-Centric senke ich den Vorhang und lasse die Elektronik zum Vorschein kommen,“ offenbart Brian Ales und meint: „Viele eindeutig synthetische Klänge habe ich verwendet, einfach um ein bisschen zu zeigen, was technisch dahinter steckt. Es hat viel Spaß gemacht, freier mit der Elektronik umzugehen, und jetzt habe ich für mich die Electronic / Dance Music entdeckt.“ Zusammen mit dem Drummer Satoshi Takeishi, der in Kolumbien Zugang zur südamerikanischen Musik fand, mittlerweile ein avancierter Perkussionist ist und schon mit Nestor Torres und Ray Barretto gespielt und getourt hat, schafft Brian Ales in Pan-Centric eine Art cinephile Audiowelt. Daneben sorgt Matt Darriau, versiert auf allen Rohrblattin-strumenten, der sich schon früh mit außereuropäischer Musik jenseits des Jazz auseinander-setzte, für die atmosphärischen Ethno-Sounds. Zu seiner derzeitigen Arbeitsweise bemerkt Ales: „Ich habe kürzlich hier in New York ein paar Performances mit Matt Darriau und Sa-toshi Takeishi gegeben, bei denen ich mit Hilfe eines Laptops und einer Software, die ich im Internet gefunden habe, Klangmuster einbaue. Bisher hat das viel Spaß gemacht.“ Gerade auch die Erfahrungen, die Brian Ales bei diesen Live-Auftritten gemacht hat, lässt das Sound-design von Pan-Centric nie kontrolliert und konstruiert, sondern experimenteller und spontaner erscheinen.

In Pan-Centric wagt Ales bewusst ein Gegen- und Miteinander von Electronic / Dance-Music-Sounds und ethnischen Klängen, die den Hörer in eine eindrucksvolle Ambient-Welt entführen. (intuition-music. com)

Brian Ales: programming / Satoshi Takeishi: percussion / Philip Hamilton: voice / Matt Darriau: kaval, shinai, irish flute, gaida, carpathian flute, panpipes, circular panpipes, alto saxophone