Grandioser Swing
Der Titel 'Jazz Giant' mag übertrieben erscheinen, jedoch finde ich, dass Benny Carter neben den ganz grossen Namen im Jazz, völlig zu Unrecht, eher vernachlässigt wird. Dieses Album ist ein Swinger par excellence und, -nun übertreibe ich etwas- es verdient jedes Stück 5 Sterne, also fast 50 Sterne insgesamt für das Album. -Zusammen mit 2 weiteren Bläsern, Rosolino u. Webster, sowie einer super Rhythmus-Gruppe, A, Previn/J. Rowles- B.Kessel- L. Vinnegar und Sh. Manne, swingen sie "dem Teufel ein Ohr ab". Piano und Gitarre haben natürlich auch ausgiebige Soli, Bass u. Drumset kommen ausgezeichnet zur Geltung. Ab und zu greift Carter zur Trompete. - Die Titel aus den frühen Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts werden ergänzt durch 2 eigene von Benny Carter und sie klingen, als wären sie auch von damals. Dass diese Star-Solisten die Arrangements u. Interpretationen mit äußerster Musikalität und Raffinesse ja Perfektion spielen, darf man mit recht feststellen. Und, weil's eigentlich der banalste Titel ist: der 'Tiger' kommt recht geheimnisvoll, kaum zu erkennen daher und man muss fast ein Insider sein um zu bemerken, wie modern er ist/interpretiert wird.-
Neben den Wiederherausgebern sei den Technikern unter Roy DuNann/Contemporary Dank, dass sie diese Musik so gut, klar und sauber, in Stereo eingefangen haben, dass man einen Unterschied zu heute fast gar nicht merkt.
Es ist sicher vermessen, aus einer grösseren Plattensammlung ein bestes oder liebstes Album zu benennen; hierzu liegt aber der Gedanke nahe. Ein "Muss" ist es allemal, oder für die "Insel" oder was immer. - Nun sei aber Schluss.