Ich liebe sie oder die Mischung macht’s!
Wie bespricht man eine 88 CD-Box?
Eigentlich ist es Unsinn, sich so eine Box ins Regal zu stellen. Hat man doch viele Vergleichsaufnahmen und kennt einen Großteil der eingespielten Werke.
Zuerst zum Technischen: Die ältesten Aufnahmen stammen noch aus der späten Analog-Zeit und der frühen Digital Ära, klingen aber Dank des hervorragendem Remastering deutlich besser als ihre Vorgänger aus den 80er (Saens-Saint 3, Bolling-Suite 11). Genauso wie sich Yo-Yo Ma vom Wunderkind über „Every-Body´s-Darling“ zum Ausnahme-Interpreten entwickelt hat, so wird auch die Aufnahmequalität immer besser (Glass – Naqoyqatsi 78). Kaum Grundrauschen, große Dynamik und nur geringe Tendenz zu Übersteuerungen (Beethoven-Lieder 1) kennzeichnen die Aufnahmen. Nun zur Haptik der Box selbst. Bis jetzt habe ich noch nie eine dermaßen liebevoll produziere CD-Box gesehen. Das Buch und die Fotos sind schon eine echter Genuss. Es ist ein fast sinnliches Erlebnis nach einen harten Arbeitstag eine CD aus der Box hervor zu holen. Deckel abheben, mit Hilfe eines Samtbandes das Buch auch der Box „hieven“ mit den Fingern nach der gewünschten CD suchen oder einfach die CD-Cover durchstöbern.
Zur Musik:
Spaß an Cross-Over sollte man schon haben, sonst entgehen einem viele schöne Momente (Silk Road 76, 85, 87, Appalachian Journey 70, Tango 80, 81, Geisha 86, etc. ) Yo-Yo Ma´s Cellospiel klingt insbesonders durch das häufig verwende Dawidoff-Cello (Vormalige „Besitzerin“ Jaqueline du Pre) extrem schön. Nichts „Harziges oder Kratzbürstiges“. Wohlklang pur, aber nicht als Selbstzweck, sondern aus der Musik heraus. „Geht es mal zur Sache“ (Paganini 6, …) wird auch richtig Alarm gemacht. Einfach klasse!