Das Ende einer Aera ?!
Zunächst auch hier der technische Widerspruch auf den Vorbewerter: Bei mir funktionieren alle Folgen auf allen DVD’s aller Staffeln fehlerfrei, wenngleich man zunächst bei den verspielten Menüs begreifen muss, dass man über „Eingabe“ zurück ins Folgenauswahlmenü gelangt.
Auch hier Lob und Tadel für die Verpackung. Was sich wie bei „The Original Series“ zum einen schick als kleiner Hochglanzkarton im Regal rausputzt, zieht aber höchst unsachgemäße Lagerungsbedingungen der einzelnen DVD’s nach sich, welche man mit äußerster Sorgfalt entnehmen muss, um nicht vielleicht doch bereits beim dritten Abspielversuch Probleme mit der Lesbarkeit der Scheiben zu bekommen.
Der Stoff selbst: Naja, Kaufgrund war bei mir die erste Staffel, welche ich noch aus der VHS-Erstauflage in Erinnerung hatte. Die Idee einer Vulkanierin als technischen Offizier an der Seite des ersten Enterprise-Captains fand ich ebenso faszinierend wie im übrigen eine insgesamt sehr sympathische Crew mit einer nicht zuletzt sehr charmanten und hübschen Ensign Hoshi Sato alias Linda Park als Kommunikationsoffizier. Während man in besagter erster Staffel auf noch überaus nette Ideen zurückgriff, verflacht Enterprise bei mir leider etwa mit Erreichen der Mitte der zweiten Staffel und ich befürchte, das wird sich nicht mehr großartig ändern.
Trotz scheinbar gnadenloser Ausschlachtung der Roddenberry-Ideen in meinen Augen verschenktes Potential, was durchaus noch vorhanden gewesen wäre. Hierbei wird häufig das gleiche Strickmuster verwendet: Enterprise fliegt in Problem, betroffene und unbetroffene Crewmitglieder löten an der Lösung des Problems, so, geschafft! -meanwhile- ein Blick zur Uhr: verdammt! noch zehn Minuten Zeit! Also platzt noch ein Rohr, bzw. erwacht der zuvor k.o. geschlagene Alien nochmal aus dem Koma, jetzt passt’s: noch zwei Minuten, genug Zeit für den Vulkaniergag oder Archers Schimpftirade über die Unzulänglichkeit aller anderen Föderationsmitglieder.
Da sieht man in einem Gefangenenschiff beispielsweise mehrere verschiedene Species. Interessanter als noch einen Zweikampf zwischen Archer und Entführer und noch einen und noch einen wäre hier für mich gewesen, wie man nach Beendigung der Geiselnahme etwa noch mit den einzelnen Vertretern ihrer Art verfährt, ihnen etwa eine Speise der Erdenbewohner offeriert etc. etc.
Star Trek dürfte man als ein Gesamtkunstwerk einer Ära betrachten, bei dem man sieht, wie es anfangs Fahrt aufnimmt, spannender und interessanter wird, später sogar noch vielschichtiger, lange Zeit einen hohen Unterhaltungswert aufrecht erhält, danach in unruhiges Fahrwasser gerät und zu guter letzt, wo es scheinbar manövrierunfähig geworden ist, bleibt nur noch zu hoffen, dass die Macher das rettende Ufer gefunden und ihm dort die letzte Ehre erwiesen haben. Die Ära zumindest ist wohl vorbei.