"Die Wüste lebt"
Der alte Bratscherwitz muss hier herhalten: Was ist der Unterschied zwischen der Bratsche und der Wüste?..... Hier erlebt man aber die Auferstehung der Viola in höchster Virtuosität. Die beiden Bearbeitungen der Werke von Schubert und Tschaikowsky sind doch sehr außergewöhnlich, bei Schubert insbesondere durch die Orchestrierung der auch sonsten oft auf der Viola interpretierten Arpeggione-Sonate und bei Tschaikowsky durch die Übertragung des Solopartes auf die Viola. Meine Zweifel vor dem ersten Hören verflogen aber innerhalb von Sekunden bei beiden Werken. Sowohl die Art der Bearbeitung als auch die Interpretation sind hervorragend. Maxim Ryanov zeigt hier das sowohl virtuose als auch sehr melodiöse und tiefgehende Register der Viola in vollen Zügen auf. Für jeden,der die Viola liebt, ist diese CD eigentlich ein "Muss" und für jeden der die Viola belächelt eine Möglchkeit, sich eines besseren belehren zu lassen. Auch die abschließende Bruch-Romanze will ich nicht übergehen. In der Viola-Welt ein eher häufig gespieltes Werk, aber dennoch ein romantischer Leckerbissen - Bruch hat viel mehr als nur sein 1. Violinkonzert geschrieben. Schade nur, dass seine anderen Werke immer noch ein Schattendasein fristen. Um so schöner, diese einfühlsame Interpretation genießen zu können.