Irgendwie "Wirres Zeug"
Das Buch hatte ich mir eigentlich bestellt, weil ich die mir bekannten TV-Produktionen auf der Basis von Romanen von Hakan Nesser immer recht spannend und intelligent fand. So erwartete ich also auch hier ein Buch, welches mir interessante und spannende Lektüre versprach. Nun kann man zwar nicht erwarten, dass ein Autor sich immer im gleichen Metier bewegt, aber was mir hier angeboten wurde, war schon deutlich abweichend von meinen bisherigen Erfahrungen und Erwartungen. Mit zunehmender Lektüre sammelten sich immer neue Erzählebenen sowohl hinsichtlich der Personen und der Zeitebenen an, die das Lesen immer schwieriger machte. Möglich, dass man die Übersicht behält, wenn man sich auf das Buch konzentriert, ohne den einen oder anderen Tag Pause zu machen. Da die Spannung des Buches darin liegt, auf "Spannung" zu warten, wird es aber im Laufe der Zeit immer schwieriger, Disziplin zu wahren. Nicht jeder Leser hat bei Erwerb eines Buches das Ziel, seine Fähigkeit zur Ausübung von Disziplin zu trainieren. Oftmals muss man, wenn man einige Tage nicht zum Weiterlesen gekommen ist, wieder zurückblättern, um sich wieder "ins Bild" zu bringen. Wer dem Frust entgehen will, macht lieber einen weiten Bogen um Hakan Nessers "Himmel über London", sonst fängt er auch noch an, sich über eine im Gewitter zerstörte Glocke den Kopf zu zerbrechen.