Ein aufregendes Paar
Wen kennt man? Joe Bonamassa, das Arbeitstier an der Bluesrockgitarre, der in jungen Jahren eine Discografie hat wie ein 50jähriger? Oder Beth Hart, die Soul-, Blues-, R&B-Stimme, die auch schon gut 15 Jahre im Geschäft ist und immer wieder gute Scheiben veröffentlicht hat? Ich glaube, es ist egal aus welcher Richtung man an dieses Album herangeht, weil hier nicht der Fehler gemacht wurde, dass einer von beiden dominieren muß. Vielmehr gehen die Protagonisten sehr gefühlvoll aufeinander ein und unterstützen sich gegenseitig mit Ihren jeweiligen Stärken: die Superstimme hier und die Megagitarre dort!
Die Songs sind sehr gut ausgewählt, es schein alles zu passen: Die Gitarre (und die ganze Band) trägt hervorragend, die Stimme schwebt obendrüber oder streicht einfach umher, aber immer gut. Der Sound ist modern, voll und vielleicht einen Tick zu "amerikanisch" (nichts für Puristen). Aber eben auch professionell und so rund, dass er immer wieder faszinieren kann. Das Tempo bewegt sich immer im midtempobereich, so dass keine Experimente oder Exzesse zu erwarten sind. Das hat natürlich auch Vorteile bzgl. Radiotauglichkeit bzw. "Massenverträglichkeit" (im positiven Sinn).
Das 16-seitige, bunte, detailierte Booklet runden dieses tolle Album ab. Wer gerne Etta James CDs aus den 80/90ern mag und keine endlosen Gitarrensoli sucht, dafür aber vielseitige Bandarragements (auch mal mit Streichern und Bläsern) mag, der bekommt hier eine ganze Menge für sein Geld geboten: Empfehlung, wobei ich persönlich die Balladen am besten finde!!