Ein Trauerspiel
Warum dieses Album gar so schwach geraten ist, kann man die beiden Hauptverantwortlichen nicht mehr fragen. Kevin Ayers ist 2013 gestorben, sein Kompagnon, Gitarrist und Produzent Ollie Halsall bereits 1992.
Wie bereits zur originalen Veröffentlichung (1986) ist mir diese Scheibe auch jetzt auf CD ein absolutes Rätsel. Warum, wieso, weshalb muss(te) dieser Tiefpunkt in Ayers' Schaffen derart tief sein? Schon die Songs sind meist unteres Mittelmaß, ausgenommen nur das bereits drei Jahre zuvor für 'Diamond Jack and the Queen of Pain' unter dem Titel 'Champagne and Valium' erstmals eingespielte 'Too old to die young' und das 2007 für 'Unfairground' wunderschön wiederbelebte 'Only heaven knows'.
Und die Produktion und die Arrangements... sind einfach unterirdisch! Der Klang ist so hohl, als käme er aus einer Gießkanne, das Schlagzeug und sämtliche Tasten sind billig und vor allem schlecht mit einem Fairlight erzeugt.
Das wiederveröffentlichende Label setzt noch einen drauf, indem es jemanden an die Grafik ließ, der/die sogar beim Abschreiben völlig orthographieresistent war. Trotz der Verwendung der originalen Photos und des originalen Schrifttyps ist der Name Ayers, wo immer er auf Cover und CD auftaucht, konsequent falsch, nämlich Ayres, geschrieben.
Warum ich mir die CD trotzdem gekauft habe? Weil Kevin Ayers ein wichtiger Teil meiner musikalischen Sozialisation war und ich noch immer ein unverbesserlicher Fan bin.