Das beste Album von Big Country seit 20 Jahren!
Dass Mike Peters die Lücke, die Stuart Adamson durch seinen Freitod hinterlassen hat, auf der Bühne auszufüllen vermag, davon konnten sich bei diversen Tourneen Tausende Fans überzeugen. Ob die „neuen“ Big Country, die mit Tony Butler Ende des letzten Jahres ein weiteres Stammmitglied verloren haben, nun auch „auf Platte“ überzeugen und Neues schaffen können, ist die Frage. „The Journey“ beantwortet diese Frage mit einem klaren „Ja“. Einige der neuen Songs knüpfen von der Gitarren- und Schlagzeugarbeit sowie der Atmosphäre fast nahtlos an die ersten drei, immer noch Maßstäbe setzenden, Alben an (z.B. In a broken Promise Land, Angels & Promises). Andere erinnern, wen wundert es, an The Alarm (die Band von Mike Peters), haben aber dann meistens doch den einen oder anderen Gitarrenpart, der die Songs zu einem Big Country-Song macht (z.B. Strong, Hurt). Aber auch The Cult (Home of the Brave) und die Skids (Last Ship sails) klingen an. Alles in allem wirkt das Album aber trotz der verschiedenen Einflüsse wie aus einem Guss. Es gibt nur kleine Makel, wie z.B. das nicht ganz passende Intro zu der Neuaufnahme von „Another Country“, das ansonsten hervorragend ist. Für mich ist das neue Album seit „The Buffalo Skinners“ von 1993 das Beste, das Big Country abgeliefert haben. Ob sie noch einmal kommerziell erfolgreich sein werden? Das ist wohl eher unwahrscheinlich, dafür sind sie nicht hip und trendy genug. Aber vielleicht findet der ein oder andere alte Fan oder Liebhaber von handgemachtem Gitarrenrock mit Folk-Einschlag über Mund-zu-Mund-Propaganda und das Internet zu diesem wirklich überzeugenden Album. Live sind Big Country ohnehin über jeden Zweifel erhaben - früher wie heute!