Gelungenes drittes Album
Mit ihrem dritten Album zeigt Rumer wieder einmal, was für eine großartige Interpretin sie ist, die auf natürliche Weise das Herz und die Seele berühren kann, ohne dazu melodramatische Vokalakrobatik einzusetzen.
Es werden Erinnerungen an die wunderbare Karen Carpenter wach, die auch in der Lage war, den Zuhörer an ihrer in den Songs zum Ausdruck gebrachten Sehnsucht teilhaben zu lassen.
Nach einem kurzen Piano-Intro folgt ein Disco-Titel ("Dangerous") im Stil der 70iger Jahre, den man von Rumer eigentlich nicht unbedingt erwarten würde. Aber nicht beirren lassen, es bleibt der einzige dieser Art und er hat zudem einen ganz eigenen Charme.
Die folgenden Songs sind gefühlvoll, oft melancholisch ("Sam") und erinnern einen an die Zeit des großen amerikanischen Pop/Soft-Rock der 70iger als es mehr um die Musik, das Songwriting, das Arrangement und nicht zuletzt um die Interpretation, weniger um die (erotische) Darstellung des Titels in einem Video ging.
Ein Höhepunkt des Albums ist für mich der Song "Pizza and Pinball", der ohne weiteres von einem Carpenters-Album stammen könnte.
Überhaupt wäre die Zusammenarbeit von Rumer und Richard Carpenter und/oder Burt Bacharach sicher interessant und das Ergebnis könnte sich bestimmt hören lassen.
Ich empfehle diese CD allen, die romantische, gefühlvolle und gut arrangierte Pop-Musik mögen, die berührt, ohne in Kitsch oder übermäßige Sentimentalität abzugleiten.
Lediglich die Aufnahmequalität lässt, was Transparenz und Klarheit der einzelnen Instrumente betrifft noch Wünsche offen. Die Arrangements hätten mehr hergegeben...