Six Broken Blades
Das Buch punktet bereits mit seiner Optik. Unter dem Schutzumschlag ist der Einband mit einer Goldprägung versehen, eine tolle Illustration zieren Vor- und Nachsatz. Außerdem ist eine Karte im Buch - ein Detail, das ich bei Fantasy-Romanen immer sehr schätze.
Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive der sechs Hauptfiguren erzählt, wobei es der Autorin gut gelingt, die individuellen „Erzählstimmen“ herauszuarbeiten. Die Figuren sind sehr unterschiedlich. Jeder hat seine Beweggründe für die Mission und nach und nach erfahren wir als Leser von der Vergangenheit und den Geheimnissen der einzelnen Figuren. Dadurch entsteht eine permanente Grundspannung in der Geschichte, da die Motive teilweise gegensätzlich sind.
In diesem Zusammenhang ist es mir allerdings ein Rätsel, warum das Buch FIVE Broken Blades heißt. Schließlich sind alle sechs an der Mission beteiligt und jede Figur hat ihre „Bruchstellen“ in der Biografie.
Die Autorin nimmt sich viel Zeit, um die Charaktere einzuführen und zu positionieren. Das geht zwar anfangs etwas zu Lasten des Pacings, hat mir aber gut gefallen, da ich zu jeder Figur eine Beziehung aufbauen konnte (auch wenn mir nicht alle gleich sympathisch waren).
Nach etwa einem Drittel des Buches treffen die sechs Figuren schließlich aufeinander und ab da zieht das Tempo an. Ich lese sehr gerne Geschichten mit „Found Family“-Trope und es hat mir Freude gemacht, zu verfolgen, wie die sechs zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen, aber auch immer wieder Vertrauen zueinander fassen müssen. Die sich entwickelnden Liebesbeziehungen haben für mich erstaunlich gut funktioniert und auch nicht zu viel Raum in der Geschichte eingenommen.
Richtig begeistert hat mich das Ende der Handlung mit einem Plottwist und Cliffhanger ganz nach meinem Geschmack!
Insgesamt hat für mich die Mischung aus packender Fantasystory und Romance gestimmt. Das Worldbuilding hätte allerdings noch etwas ausführlicher sein können. Hier hoffe ich, dass die Fortsetzungen mehr ins Detail gehen. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf den nächsten Band.
Fazit. ‚Five Broken Blades‘ hat mir, bis auf den m.M.n. nicht ganz passenden Titel, sehr gefallen. Die Charaktere sind interessant, vielschichtig und moralisch eher in der Grauzone anzusiedeln. Die Handlung ist spannend und gipfelt in einem tollen Showdown. Obwohl der Roman als Romantasy eingestuft wird, ist dieser Teil nicht zu präsent und fügt sich gut in die Gesamthandlung ein. Ein toller Reihenauftakt, der Lust auf die Fortsetzung macht.