Ein absoluter Klassiker in der Glam Welt
Beharrlichkeit zahlt sich aus. Da kann es schon mal passieren, daß ein Mucker aus einem bayrischen Kaff, der sich seit dem Höhepunkt des L.A.-Poser-Glam-Rocks einen Kuhschiß für die Entwicklungen im Härtner-Sektor interessiert hat, mit allerlei ehemals recht angesagten Muckern (Has-beens nennen die Amis so was passenderweise) 'ne Scheibe einrockt, die zwar stilistisch klingt, als ob sie zehn Jahre unter irgendeiner Sonnenbank in Hollywood verschüttet gewesen wäre, sich aber nicht ganz als die Realsatire entpuppt, die man hätte erwarten dürfen. Verstärkt um einen ganzen Sack Gäste (u.a. die Ex-Kisser Eric Singer und Bruce Kulick, Tracii Guns, Stryper-Herzchen Robert Sweet und Ex-Members von Pretty Boy Floyd und Tuff), kämpft sich ein gewisser Alexander Eckert unter dem Stage-Namen Alexx Michael, unterstützt von Ex-Gunner Gilby Clarke (!) an den Reglern, durch sämtliche Klischees, die die Haarspray-Szene vor anderthalb Dekaden aufgetürmt hat: moderates Geglamrocke (Huarch! - Red.), neckische Songtitel wie 'Backseat Action', 'U're The 1 (I Want)' oder 'All The Girlz, But U', die unerläßliche Schmalzballade (wahrscheinlich geschrieben, nachdem "the 1" nach der "Backseat-Action" das Weite gesucht hat), den Genre-üblich dünnen Gesang, den Versuch, cooler rüberzukommen als alle Poser am Venice Beach zusammen, und zwei nette Coverversionen. Der Pilzkopf-Classic 'Hard Dayz Nite' (sic!) wird angenehm zurechtgerockt, die Kiss-Kamelle 'Flaming Youth' kommt jedoch für einen Die-hard-Kiss-Fan wie Alexx etwas kraftlos rüber. Eine Platte für SpezialistInnen.