Herbie Hancock freut es sicher ...
... dass er für das "Rock It"-Cover Tantiemen bekommt. Ob ihm diese allzu übersichtlich gemächlich gespielte Zeitlupen-Version gefällt, dass müsste ich ihn wohl selbst fragen. Zweifellos verstehen Landgren und seine Musiker:innen ihr Handwerk. Ich frage also mich, warum ich dieses inzwischen mehr als zwei Jahrzehnte gleichwohl alte wie auch umjubelte Album als ähnlich uninspiriert empfinde, wie alles andere, was ich von Landgren & Co. bislang gehört habe. Das Album ist im Metier Jazz preisgekrönt und die Performer gelten als Jazz-Könner - zumindest hier in Deutschland. Muss ich mir Sorgen um den Deutschen Jazz oder das hiesige Jazz-Empfinden machen? Einige Stücke - vor allem der Titelsong - klingen talentiert und beseelt. Die Vorbilder hierfür aber sind jedem, der sich etwas auskennt, mehr als klar. Es überrascht hier nichts und das finde ich schade.
Ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die in dem Album erkennbar steckt. Und man kann es auch durchgehend gut hören, wenn man nicht zu viel vergleicht. Doch der musikalische Tenor ist so stark an Bekanntem angelehnt, dass es nicht möglich ist, nicht zu vergleichen - immerhin 2 Covers bei nur 13 Stücken zeigen das deutlich. Mich enttäuscht das Album - aber das heißt nicht, dass es schlecht ist. Die Stimmen sind mäßig und eher überflüssig und der Sound ist im Großen und Ganzen glatt. Stellenweise - und das ist schlau - ist er aber auch bewusst atonal gewählt: wahrscheinlich damit das Argument "glatt" in Rezensionen nicht greift. Tut es faktisch aber - sorry!.
Aber ganz klar: Wer den Landgren-Sound mag, mag dieses Album zu Recht und daher empfehle ich es Langren-Fans absolut - doch die werden es wohl ohnehin schon haben. Als Musiker versteht Landgren sich zweifellos als glänzender Selbstvermarkter - und das sei ihm, als auch jedem, dem es gefällt, von Herzen gegönnt.