Der letzte Mohikaner
„Die Traurigkeit überfiel mich, als der Zug sich in Bewegung setzte. Als ich merkte, dass es für mich dasselbe gewesen wäre, wenn er in eine andere Richtung, in irgendeine Richtung gefahren wäre.“ Der letzte Sommer in der Stadt ist das Porträt eines Verlorenen und eines Verlierers, der in einer Welt von Bedeutungslosigkeit dahintreibt, einsam in einer oberflächlichen Gesellschaft und im permanenten Kampf mit dem Alkohol und einer unglücklichen Liebe. Gleichzeitig sehnt er sich nach Sinn in seinem Leben. Den größten Halt geben ihm dabei seine Bücher. All diese Charakteristika teilt er wohl mit dem Autor. Calligarich schrieb den Roman 1973 im Alter von 26 Jahren mit großen Vorbildern, wie Hemingway und Fitzgerald, im Kopf. An diese kann er nicht ganz heranreichen, trotzdem überzeugt er mit einer geschickten Gestaltung, feinem Humor inmitten all der Bitterkeit und einer sprachlichen Stärke, die besonders in den Beschreibungen Roms zutage tritt und den Roman gleichzeitig zu einer Ode an die Ewige Stadt werden lässt. Durchaus lesenswert!