Glasklar, atmosphärisch dicht, virtuos und transparent, zwischen Bach, Avantgarde und Ambient Music
Glasklar wie ein frischer Wintermorgen, atmosphärisch dicht wie Nebel über einer Abendlandschaft: Violeta Vicci überrascht mit der intensiven Stimmung ihrer Einspielung, auf der sich neben Bach auch Ersteinspielungen (z.B. Ragnar Söderlind) befinden. Eine in sich stimmige Zusammenstellung, verflochten durch sechs Improvisationen, die teils Kontraste anbieten, teils Übergänge schaffen und dann gefühlt nahtlos überleiten. Vicci singt, spielt Geige, Bratsche und schwebt dabei zwischen orientalischen Anmutungen, barocker Kunst und etwas Naturhaft-Mystischem - mit dem eigenen, gewohnten Hörverständnis entdeckt man so Facetten, die Vicci dem Zuhörer gefühlt von ganz innen heraus anbietet, und die es aufzunehmen gilt. Das Album ist unaufgeregt, dabei aber hochexpressiv; kein "gute-Laune-Hüpfer", sondern dichtes, intensives Hörerleben mit einer transparent, virtuos und (nicht nur technisch) blitzsauber in allen Bereichen agierenden Violeta Vicci, die ihre Musik "lebt", nicht nur darbietet.