Unbedingt lesen/hören
Was kann ich als Leserin zu diesem Werk von Viktor E. Frankl sagen, als dass ich in tiefer innerer Bewegung den Worten, gefühlvoll gelesen von Martin Schwab, gelauscht habe und den Autor dafür bewundere, dass er die Kraft und den Mut hatte, seine eigenen Erlebnisse verständlich zusammenzufassen und dem Leser/Hörer mitzuteilen. Frankl will sich hier gerne zurücknehmen und hätte gerne unter anderem Namen, bzw seiner eintätowierten Nummer dieses Buch veröffentlicht. Jedoch sind ihm die psychologischen Zusammenhänge und deren Erläuterungen wichtig. So streut er immer wieder Erkenntnisse ein, wie der Mensch sich verhält, wenn er in eine Extremsituation gebracht wird. Hier nimmt sich der Arzt Viktor Frankl nicht aus dem Geschehen heraus, sondern erzählt von "den Menschen" vor Ort. Sie haben gemeinsam unsagbar gelitten, Leid mit ansehen müssen und unfassbar viele von diesen Menschen mussten in den abscheulichen Konzentrationslager ihr Leben lassen. Die Dynamiken, welche in den Gruppen herrschten und welche oft tödliche Folgen das eigene Verhalten haben konnte haben mich ebenso bewegt, wie die Beschreibung von lichten Momenten, dem Glauben an die Befreiung und das tiefe Gefühl geliebt zu werden, indem man an die Liebsten dachte. Auch hier erläutert der Autor, zu was die Psyche im Stande ist. "Trotzdem ja zum Leben sagen", sollte aus meiner Sicht jeder einmal gelesen/gehört haben. Denn hier liegt ein Bericht vor, wie es den Menschen ging, was sie erleiden mussten oder auch selbst taten um zu überleben. So begreift man noch tiefer, dass es Ereignisse gibt, die sich niemals wiederholen dürfen und dass die Kraft im Inneren eines jeden Menschen immer hin zum Leben strebt.