Ägyptische Mythologie meets Fantasy
Der Roman „Zepter aus Licht“ von Marah Woolf ist der erste Teil ihrer „Atlantis Chroniken“. Die Trilogie sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da die Bücher aufeinander aufbauen.
Nefertari, oder auch Taris genannt, ist berühmt dafür, verloren gegangene Kunstgegenstände wiederzufinden. Daher bittet der Engel Azrael auch ausgerechnet sie um Hilfe, um das Zepter aus Licht zu finden. Das Zepter ist eines der drei Insignien der Macht der Unsterblichen. Es wurde vor zwölftausend Jahren beim Untergang von Atlantis von der Insel gerettet, aber ist seitdem nicht mehr auffindbar. Um Taris zur Mithilfe zu bewegen, erpresst Azrael sie mit dem Leben ihres todkranken Bruders Malachi. Sollte Taris das Zepter finden, bevor ihr Bruder stirbt, wird Azrael ihrem Bruder Aufschub gewähren und seine Seele nicht ins Totenreich mitnehmen. Wird Taris das Zepter finden?
Meinung:
Ich muss gestehen, der Klappentext hat mich nicht sofort angesprochen. Ich war skeptisch, Taris klang für mich nach einer zu perfekten und toughen Heldin, der alles zufliegt und die alles im Alleingang löst – das ist etwas, was ich absolut nicht leiden kann. Aber was soll ich sagen, ich wurde eines Besseren belehrt und mit einem absoluten Highlight belohnt. Dieses Buch konnte mich von der ersten bis zu letzten Seite fesseln.
Die ägyptische Mythologie spielt eine große Rolle in diesem Roman. Für mich war, dass eine tolle Verknüpfung von Geschichte und Fantasy-Elementen. Eine Geschichte, mit der ich mich bis jetzt wenig befasst habe, die aber unglaublich spannend ist. Dazu kommt die Suche nach dem Zepter. Dieses Rätselraten hat dafür gesorgt, dass es nie langweilig wurde.
Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Taris und Azrael erzählt. Das empfand ich als sehr gelungen, da wir so auch mehr über die Beweggründe der Unsterblichen und über Azrael erfahren.
Taris hat sich sofort in mein Herz geschlichen. Sie ist mutig, selbstbewusst und klug und vor allem nicht auf den Mund gefallen. Die innige Beziehung zu ihrem todkranken Bruder hat die Autorin wunderbar eingefangen. Wenn es um ihren Bruder geht, sieht man die verletzliche und sanfte Seite von Taris, das mochte ich total gerne und hat Taris für mich lebendig gemacht.
Azrael mochte ich ebenfalls auf Anhieb, seine grummelige Art und den Schlagabtausch, den sich Azrael und Taris liefern, haben mich häufig zum Schmunzeln gebracht. Azrael entwickelt sich toll weiter und es geht einem das Herz beim Lesen auf, wie sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen Azrael und Taris entwickelt.
Ein weiteres Highlight sind die anderen Unsterblichen Horus, Dante und Enola. Ich mochte ihre Art, wie sie miteinander umgehen. Man spürt ihre uralte Freundschaft und ihre Loyalität. Auf die Entwicklung von Seth bin ich sehr neugierig, er ist für mich fast der spannendste Charakter.
Fazit: Für mich ist dieser Roman ein echtes Highlight. Es ist eine tolle Mischung aus ägyptischer Mythologie und Rätselraten. Dazu kommen tolle und spannende Charaktere und eine zarte Liebesgeschichte, die ans Herz geht. Daher vergebe ich volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne Romantic Fantasy lesen.