College-Roman mit außergewöhnlicher Idee
Ich konnte es kaum erwarten, „Matching Night“ von Stefanie Hasse zu lesen. Die Idee, eine Geschichte um zwei College-Verbindungen und ihre Aufnahmerituale zu schreiben, begeisterte mich sofort. Die Geheimnisse und Mythen, die Verbindungen umgeben, faszinierten mich schon immer. Bei „Matching Night“ handelt es sich um eine Dilogie, bei der die Bände zum Glück zeitgleich erscheinen, meine Rezension ist nur Band 1 „Küsst du den Feind?“. Band 1 endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhänger, und ich möchte natürlich unbedingt sofort wissen, wie es weitergeht, besitze Band 2 aber leider noch nicht. Die Bände können nicht unabhängig voneinander gelesen werden, da im zweiten Buch erst alles zur Auflösung kommt. Dies stellt mich allerdings auch vor das Problem, dass ich bei manchen Details/Handlungssträngen/Figuren nicht weiß, wohin die Handlung noch führen wird, und ob das meine Meinung beeinflusst.
Die Handlung umfasst knapp einen Monat und gliedert sich in 30 relativ kurze Kapitel, die jeweils mit Tag und Datum überschrieben sind. Ich mag den Schreibstil von Stefanie Hasse, er liest sich flüssig und ist nicht ausschweifend, gleichzeitig erhält der Leser detaillierte Beschreibungen von Orten etc. Ich konnte mir während des Lesens alles sehr gut vorstellen und beendete das Buch an einem Nachmittag. Einiges an Kommunikation erfolgt in der Geschichte per SMS. Diese werden auch im Layout als solche hervorgehoben. Das empfinde ich als Auflockerung und zeitgemäß. Die in der Handlung beschriebene „Romance“ ist für mich genau passend für ein Jugendbuch. Aussagen über die Charaktere zu treffen, fällt mir etwas schwer. Zum einen bin ich mir nicht sicher, in welche Richtung sie sich noch in Band 2 entwickeln werden und zum anderen möchte ich auch nicht zu viel verraten. Grundsätzlich mag ich Cara, aber manche Handlungen kann ich nicht ganz nachvollziehen. Einiges passt, denn ich kann es mir damit erklären, dass die Aufnahme in die Verbindung für sie eine einmalige Gelegenheit ist, die sowohl sie als auch ihre Familie entlastet. Andererseits widersprechen dem andere Handlungen, aber wer verhält sich schon immer logisch. Ihr Match ist mir nicht besonders sympathisch. Ich nehme an, dass noch mehr dahintersteckt, aber auch das Verhalten von Caras bester Freundin seit Kindheitstagen, ist mir nicht ganz verständlich. Mein Lieblingscharakter ist Tyler und ich hoffe sehr, dass dies in Band 2 auch so bleiben wird. Es gibt noch einige andere Personen, die alle sehr individuell ausgestaltet sind. Obwohl doch recht viele Charaktere im Buch vorkommen, fand ich dies zu keiner Zeit verwirrend. Dass ich mich bei einigen Personen nicht entscheiden kann, wie ich sie letztlich finde, spricht für mich aber auch für das Buch.
Fazit: „Matching Night“ ist ein College-Roman mit einem tollen Cover (beide Bände zusammen ergeben einen Raben, das Zeichen einer der Verbindungen) und einer äußerst interessanten Idee. Er lässt sich sehr gut lesen und es gibt sowohl etwas „Romance“ als auch genügend Spannung. Ich bin sehr froh, dass ich nicht lange auf Band 2 warten muss, sondern bald weiterlesen kann. Zudem bin ich wirklich gespannt, welchen Twist die Geschichte in Band 2 nehmen wird. Ich habe eine leise Ahnung, aber wer weiß, welche Überraschungen Stefanie Hasse noch für uns bereithält.