Ergreifend
Agnes Papen, Fotografin und Kriegsberichtserstatterin, zieht nach dem Tod ihres Vaters von Köln zu ihrem Onkel in ein kleines Dorf in der Eifel. In diesem Dorf hat sie in ihrer Kindheit ihre Ferien verbracht. Doch es hat sich alles verändert. Die Bewohner haben sich durch den Krieg verändert. Die Stimmung scheint zu eskalieren, als plötzlich ein stummer Franzose am Dorfbrunnen auftaucht und nur knapp einer Lynchjustiz entgeht. Und wäre da nicht Herrmann, ein hilfsbereiter Arzt, den der Krieg auch nicht verschont hat.
Agnes, die Hauptprotagonistin dieses Romans, wird bildhaft und authentisch dargestellt. Ihre Handlungen und Gefühle sind nachvollziehbar. Auch die anderen Charaktere sind wunderbar und glaubhaft beschrieben. Besonders ergreifend empfand ich die Beschreibung der Kriegsheimkehrer, psychisch gebrochene Männer, die mit dem Leben teilweise nicht mehr zurecht kamen.
Zwischendurch werden immer wieder Feldpostbriefe von Vätern, Söhnen und Enkeln eingeblendet, die ihren Enthusiasmus an der Verteidigung des Vaterlandes darstellen. Am Ende der Schreiben steht das Datum, an dem sie fielen. Auch wird zwischendurch stets der jeweilige Stand der aktuellen Kriegsaktivitäten, sowie der, der politischen Ereignisse nach dem Waffenstillstand in Deutschland erwähnt.
Mein Fazit:
Ein überaus fesselnder Roman, der die Gänsehaut nur so aufkommen lässt. Sehr gut recherchiert und brillant geschrieben. 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.