Eine Frau kämpft für die Kinder
Im Jahr 1837 ist Köln zu einer Industriestadt geworden. Es gibt Arbeit, doch die Arbeiter leiden bittere Not. So müssen auch Kinder bis zu 14 Std. in den Fabriken arbeiten. Als Corinna Winterfeldt, die Erbin eines Tuchfabrikanten, den Arzt Doktor Ludewig bei seinen Patientenbesuchen im Armenviertel begleitet, ist sie über das Elend der Menschen schockiert. Sie beschließt, einer Frau mit ihren beiden kleinen Kindern zu helfen. Jedoch hat ihr Onkel andere Pläne mit ihr. Corinna soll seinen Geschäftspartner August Wohlfert heiraten, in dessen Fabrik ebenfalls Kinder unter den schlimmsten Bedingungen arbeiten müssen. Für Corinna ist es unmöglich, einen solchen Mann zu heiraten und zu lieben. Corinna macht ihn auf die katastrophalen Umstände in seiner Fabrik aufmerksam, doch erst nachdem sich ein schrecklicher Unfall ereignet hat, kann sie ihn zum Nachdenken bringen.
Dieser Roman beschreibt eindringlich die Verhältnisse, in denen sich die Arbeiter zur damaligen Zeit befinden. Sie arbeiten für einen Hungerlohn und selbst kleine Kinder müssen in den Fabriken bis zum Umfallen schuften, um das Leben der Familie zu sichern. Der Hunger ist allgegenwärtig und eine Schulbildung gibt es für sie nicht.
Thea Blum hat in diesen Roman historische Personen einfließen lassen und sie gekonnt mit der Handlung verwebt. Die einzelnen Charaktere sind lebendig und authentisch dargestellt. Der Schreibstil führt flüssig durch diese fesselnde Geschichte.
Mein Fazit:
Ein spannendes Buch über das Bestreben einer jungen Frau, die Arbeitsbedingungen in den Manufakturen zu verbessern. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.