Politischer als sonst, aber gefällt
Dass Bodo Wartke auf "Wandelmut" ungewohnt politisch unterwegs ist mag daran liegen, dass er nun als Vater für eine bessere Zukunft für seinen Nachwuchs eintreten möchte. Inhaltlich liegt er damit fast genau auf meiner Linie, was seine Meinungen angeht. In Grundzügen erinnert das Album stilistisch schon an die klassischen Liedermacher wie Hannes Wader oder Reinhard Mey, wenngleich dem Zeitgeist angepasst. Nicht zuletzt deshalb bekommt er von mir eine "relativ hohe Punktzahl". Sprachlich und musikalisch entspricht das Werk der üblichen Qualität seiner bisherigen Werke, und obwohl "Wandelmut" deutlich ernstere Töne anschlägt als seine bisherigen Programme, kommt der Humor dennoch nicht zu kurz. Bemerkenswert ist auch, dass es sich hier nicht um eine Liveaufnahme handelt, das ist mutmaßlich der Corona-Krise geschuldet, die die ersten Live-Auftritte mit dem Programm um etwa ein halbes Jahr verzögert hat. Ich finde das Album auf jeden Fall empehlenswert sowohl für Wartke-Fans als auch für Neueinsteiger sowie Liebhaber der klassischen, deutschen Liedermacher von Konstantin Wecker bis Herbert Grönemeyer.