Yorgos Lanthimos in Höchstform
"The Lobster" ist ein intelligenter Film. Die Bildkompositionen sind sehr bewusst ausgewählt, die Musik kommentiert die Handlung, die Dialoge wirken steif und gleichzeitig organisch. Die satirische Intention hinter dem absurden, surrealen Setting wird deutlich - sie wird dem Publikum aber nicht unter die Nase gerieben, sondern schält sich von allein aus der Handlung. Die herausragende Besetzung tut dann ihr Übriges.
Ausschlaggebend für die Wirkung des Films ist vor allem die Stimmung, die über diese verschiedenen Parameter erzeugt wird. Das ist ein Merkmal der meisten Filme, die mit der Vertriebs-/Produktionsfirma A24 in Verbindung gebracht werden können (Johannssons "Lamb", Gerwigs "Lady Bird", Asters "Midsommar" oder Lanthimos' Folgeprojekt "The Killing of a Sacred Deer", um nur ein paar zu nennen). Wer sich in diesem Bereich zuhause fühlt, wird auch von The Lobster mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht enttäuscht, sondern begeistert sein.