Sehenswerter Katastrophenfilm des Dritten Reichs
Jedem ist die Geschichte über den Untergang der Titanic bekannt, umso interessanter ist es, dass die ganzen Titanic-Verfilmungen so unterschiedlich sind. Dieser hier zählt zu den sehenswertesten.
Zum Film: Der Anti-Britische Propagandafilm zeigt das Drama vor dem Hintergrund der in einer Finanzkrise steckenden White-Star-Linie. Die beiden Börsenspekulanten Bruce Ismay und John Jacob Astor versuchen, das ganz große Geschäft zu machen, jeder auf seine Weise. Ismay versucht, die White-Star-Linie zu retten, in dem er auf der Jungfernfahrt der Titanic eine schwerreiche Dame heiratet und dazu das blaue Band für die Titanic erzwingt. Astor will die Titanic als effektiven Wert besitzen und sein Vermögen erweitern. Dazu kommt der einzige deutsche Offizier an Bord, Petersen, der Ismay davon abhalten will, irgendwelche Dummheiten zu tun, und bekommt dabei Hilfe einer alten Bekanntschaft, Sigrid Olinsky. Nebst diesen Hauptfiguren gesellen sich noch weitere Personen in die Ereignisse auf dem Schiff, die in den dramatischen Untergang gipfeln.
Wenn man den historischen Hinertgrund bedenkt und den Film auch danach bewertet, ist "Titanic" ein spannender Katastrophenfilm mit verschieden Charakteren die alle irgendwie miteinander verstrickt sind. Natürlich sind einige Elemente im Film so abgeändert, dass ein schlechtes Bild auf Großbritannien geworfen wird, manche historische Persönlichkeiten werden absichtlich schlecht dargestellt, auch die Umstände bezüglich der White-Star-Line und der Titanic sind so hingebogen wie es das Propagandaministerium gerne hätte. Dennoch ist der Film sehenswert, nicht zuletzt aufgrund seiner vielzahl bekannter Darsteller und einem guten Drehbuch.
Zur Blu-ray: Im Vergleich zur alten DVD-Auflage in der Reihe der UFA-Klassiker ist das Bild digital aufgebessert worden. Es ist natürlich immer noch mit einigen Schrammen und altersbedingten Verschmutzungen versehen, es scheint aber keine bessere Filmkopie zu existieren. Der Ton ist identisch, teilweise etwas schwerer zu verstehen, insgesamt trotzdem ganz gut. Inhaltlich gibt es einen Unterschied beim Vorspann, in der neuen Auflage wurde ein zeitgemäßes Tobis-Film Logo eingefügt, allerdings kommt nach dem Titel "Titanic" schon der einleitende Text, die übliche Auflistung von Mitarbeitern und Darstellern fehlt hier, schwer zu sagen, warum das entfernt wurde. Kritik habe ich hier besonders bei den Extras. Ich erwarte nicht viel, der Nachkriegstrailer ist vorhanden, sogar restauriert, allerdings fehlt im Vergleich zur alten DVD das Essay "Ein Untergang" von Hans-Günther Pflaum, was eine sehenswerte Beigabe mit Hintergrundinformationen zum Film darstellte. Das hätte man ruhig beibehalten können.
Fazit: "Titanic" von 1943 ist ein Film, von denen es im dritten Reich einige gab. Wer sich filmhistorisch interessiert, kommt nicht hieran vorbei, Titanic-Fans können sich auch ein Bild davon machen, alle anderen bedenken beim ansehen bitte den historischen Hintergrund und bewerten ihn auch als das was er ist.
Meine Gesamtbewertung bezieht sich auf die Neuauflage allgemein, der Film selbst bekäme von mir volle 5 Sterne.