Wonderous Stories...
Das sind wirklich merkwürdige Geschichten: da müht sich eine Band, die sich Yes nennt, seit Jahren redlich und bisweilen auch recht ordentlich, Yes-Musik darzubieten. So richtig hängenbleiben tut das aber alles nicht.
Und dann tut sich Jon Anderson, mittlerweile 78 und die ehemalige Yes-Stimme, mit einer ausgesprochen virtuosen Band zusammen, tourt mal eben mit dieser Band und zwei bis drei Handvoll Yes-Klassikern testweise durch die Staaten, um anschließend mit ihnen noch schnell neun neue Songs auf Vinyl zu bannen, die vermutlich im Laufe der Jahre bei Jon Anderson so angefallen sind.
Herausgekommen ist ein Album, das mich vom ersten bis zum letzten Ton staunen und freuen lässt - das ist Yes-Musik pur und Anderson klingt wie vor 50 Jahren, die Stimme ist glockenklar und kraftvoll! Natürlich könnte ich jetzt die einzelnen Songs beschreiben, klar könnte ich sagen, dass das gut 16-minütige Epos "Once Upon A Dream" bei aller Klasse der anderen Songs ein wenig über allem steht und dass mich "Thank God" fast zu Tränen gerührt hat. Am besten aber hört jeder selbst. Von meiner Seite nur noch ein kurzer Rat in Richtung Steve Howe, der kürzlich geäußert haben soll, eine Rückkehr Andersons zu Yes stünde "nicht auf der Agenda". Ich empfehle dringend, die Yes-Agenda zu überdenken, denn nur mit Jon Anderson ist Yes tatsächlich Yes - niemand lebt und atmet diese Musik wie er! "True" ist der eindrucksvolle Beleg!
Die schwarze (offensichtlich italienische) Vinylpressung ist übrigens tadellos, plan, keine Knackser.