Outrageous
Diese in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts entstandene Aufnahme ist neben der (älteren) des Borodinquartetts eine wirklich gültige. Das sage ich ohne Voreingenommenheit, denn außer Schostakowitsch kenne ich von Fitzwilliams nix.
Gut, Emerson habe ich noch nicht gehört. Käme auf einen Versuch an.
Bei vielen neueren DDD-Einspielungen beschleicht einen der Eindruck, die Musiker seien des Notenlesens kundig und spielten die richtigen Töne, oftmals gar im richtigen Moment.
Bei Fitzwilliams hingegen überragt der Gestaltungswille, der Mut zum Ausdruck, zur Aussage. Und die Aussage ist ganz im Geiste des Autors: expressiv, verzweifelt, zerrissen, ätzend, sarkastisch, elegisch und voll inniger Zärtlichkeit.
Im Falle des Borodinquartetts kein Wunder, denn die haben die Stücke mit Shostak gemeinsam erarbeitet. Doch auch das Quartett aus dem Westen hat diese unmittelbare Authentizität hinbekommen; und das noch mit überragender Technik.
Von den neueren Aufnahmen hat mich nur noch diejenige des Hagenquartetts gepackt; leider keine Gesamteinspielung, nur deren drei.