Der Vergessene
Eric Dolphy gehört zu den ganz großen Jazzern im Übergangsbereich von Bebop zum Freejazz. Leider hat er zu Lebzeiten nie die öffentl. Anerkennung erfahren, die er verdient hätte. Seine viel zu kurze Hochzeit zw. 1960 und 1964 (er starb unerwartet mit 36 J. in Berlin) führte ihn deshalb häufig nach Europa. Hier hören wir ihn in Kopenhagen, begleitet von einer Rhythmusgruppe dänischer Halbprofis, die ihm natürlich nicht das Wasser reichen können u. gelegentlich aussetzen, wenn sie nicht mehr mitkommen. Dennoch handelt es sich um eine Perle im Schaffen von Dolphy u. wohl insbes. wegen der 3 Einspielungen von In the Blues. Also, was Dolphy hieraus macht, ist unbeschreiblich u. ich frage mich immer, wie machen die das, ein und dasselbe Thema in versch. Variationen zu spielen? Das kann dann wohl auch nur einer von der Größe von Dolphy, der unter seinen Kollegen hoch angesehen war (Coltrane, Mingus, Hubbard, um nur einige zu nennen). Dolphys Werk ist nicht einfach, aber einfach viel zu gut, um vergessen zu werden. Den der sich auf ihn einläßt, erwarten tolle Klangerfahrungen.