facettenreich,kulturübergreifend und hochaktuell
Piccola Sizilia" ist mein absolutes Wunschbuch, nachdem ich vor 2 Jahren von "Bella Germania", ebenfalls von Daniel Speck total fasziniert war.
So bin ich mit großen Erwartungen an diese Lektüre herangegangen und wurde emotional bewegt und berührt wie beim Vorgänger.
Die Handlung enthält auch wieder eine Rahmengeschichte.
In diesem Fall geht es um die junge Archäologin Nina, deren Lebenstraum gerade am Zerplatzen ist. In dieser Situation erhält sie die Nachricht von einem Fund, der ihre Vergangenheit betrifft. So bricht Nina auf, um sich auf die Suche nach ihrem Großvater zu machen, der seit dem Weltkrieg als verschollen gilt. So begegnet ihr Joelle, eine geheimnisvolle Frau, die sie auf eine Reise in die Vergangenheit führt. Dabei spielt Moritz Reincke, Nina 's Großvater, der als Fotograf im deutschen Propagandaministerium tätig und in Nordafrika stationiert war und ein jüdisches Mädchen namens Yasmina die Hauptrollen.
Man taucht ein als Leser in ein farbenfrohes und tolerantes Tunis 1942, in dem verschiedene Kulturen und Religionen friedlich nebeneinander leben. Als dann zuerst die Deutschen und später dann die Allierten das Land besetzen, wendet sich das Blatt und plötzlich wird aus Vertrauen, Misstrauen und aus Nachbarn und Freunden werden Spione und Feinde.
Fazit: Piccola Sizilia ist eine sehr facettenreiche und intensive Geschichte,die in einer spannenden Romanhandlung viele historische Informationen verpackt.
Dabei ist diese Erzählung angesichts unseren Konflikten in der Welt und der Flüchtlingsfrage hochaktuell und bietet viel Anregung zum Nachdenken.
Für mich waren die geschichtlichen Fakten von Tunis absolutes Neuland und ich habe sie mit großem Interesse verfolgt und gelesen. Die angenehme Sprache und der gut lesbare Schreibstil des Autors machen auch diesen Roman zu einem Lesevergnügen.