Der Weg zum Bandleader
Es ist ein grosses Glück, dass diese Aufnahmen überhaupt existieren und mit mehr als einem halben Jahrhundert verspätet nachgereicht wurden.Elvin Jones befand sich im Umbruch, er hatte schon eine gute Band zusammen und unter den Konzertbedingungen der damaligen Zeit ist es eine Freude, dieses Zeitdokument hören zu dürfen.Die Songs wirken noch recht "zusammengestückelt" , die Übergänge in den verschiedenen Soli sind häufig holprig , auch die Aussteuerung wirkt zusammengeschustert, insoweit meine 3 Sterne für Klang und 4 Sterne für die Gesamtbewertung.
Die Aufmachung ist vorbildlich, es macht Spass, für 60 Euro 3 coole Blue Note LP`s mit Kompromissen in seinen Händen halten zu dürfen.
Der Saxofonist Joe Farrell überzeugt, spielt etwas Coltrane und Sanders, kehrt letztlich aber stark in die Sonny Rollins Schiene der damaligen Zeit zurück.Der Rest sucht sich und wird auf späteren Aufnahmen deutlich homogener dargeboten.Als Einstieg in die Musik von Elvin Jones und seinem Schlagzeugstil ist dieses Album nicht so geeignet, da bieten sich Coltrane Aufnahmen eher an. Das muss aber jeder selbst entscheiden.
Bemerkenswert das Piano von Larry Young auf "Gingerbread Boy"
Obwohl auch diverse Soli von Jones hier deutlich zu lang und wenig inspiriert erscheinen, bleibt alles in allem der Eindruck von einem überwiegend schönen Konzert zurück, und "Softly as in the Morning Sunrise" ist meine Lieblingskomposition(sehr schöne Querflöte von Farrell).
Für arrivierte Jazzliebhaber selbstredend eine Kaufverpflichtung, vielleicht urteile ich auch zu kritisch. Neugierige junge Hörer sollten zunächst die Hände davon lassen.Die Pressung ist grossartig.Ich liebe dieses Teil schon jetzt und werde mich weiter hineinhören.