Beeindruckend
Lea ist Anfang 30. Sie führt ein Leben, wie sie es sich vorstellt, ist gerade mit ihrem Freund zusammen gezogen und hat Pläne für die Zukunft. Da bekommt sie die Diagnose Lungenkrebs und alles ändert sich. Sie bekommt eine Chemotherapie mit allen bekannten Nebenwirkungen …
Mich hat dieses Buch stark beeindruckt. Zum einen beschreibt Lea ihren Kampf gegen den Krebs zwar detailliert und mit allen Höhen und Tiefen, Nebenwirkungen, Ekel, Hoffnung und Verzweiflung – bei sich selbst, ihrer Familie, ihrem Freund. Auf der anderen Seite ist es keine Beschreibung über eine Krankheit und ihren Verlauf. Als es ihr richtig schlecht geht, nimmt sie sich einen alten Koffer ihrer Oma vor und erinnert sich an deren Leben. Sie ist in den 1930er Jahren Schauspielerin geworden, hat den 2. Weltkrieg überlebt, ihren halbjüdischen Mann aus dem Arbeitslager geholt, 2 Kinder großgezogen – und viel erlebt. Aus diesen Erlebnissen schöpft auch Lea Kraft. Dabei himmelt sie auf der einen Seite ihre Oma an, auf der anderen Seite erkennt sie auch deren Fehler und Schwächen. Sie macht sich nie lustig über die alte Dame, lacht aber trotzdem viel über sie und ihre Erlebnisse.
Das besondere an dem Buch ist aber für mich die Leichtigkeit, mit der die Autorin das Leben der Oma und ihren Kampf gegen den Krebs beschreibt. Das Buch drückt nicht nieder, im Gegenteil – man bekommt das Gefühl, man ist mitten drin in der Familie.
Von mir gibt es dafür eine absolute Leseempfehlung.