Von Florrie zu Florence, oder auch nicht…
Schon das Buch „Die Reise der Amy Snow“ der Autorin Tracy Rees hat mir sehr gut gefallen. So war ich sehr gespannt auf ihren 2. Roman.
Und ich muss gestehen, er ist super!!
Mir gefällt die Ausdrucksweise der Autorin. Sie lässt ihre Protagonistin lieben, leiden, kämpfen. Es kommt aber nicht irgendwie schwülstig rüber, sondern es ist alles ganz authentisch.
Der Roman ist in der Ich-Version aus Sicht der Florrie (Florence) geschrieben. Die Landschaften, die Stadt, die Häuser oder auch die Kleidung sind detailliert beschrieben, es ist alles gut vorstellbar.
Die Autorin beschreibt den Werdegang des Naturkindes Florrie aus den Mooren Cornwalls zu der Lady Florence im London Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts.
Es ist ein steiniger Weg, gespickt mit starren Regeln, Unterdrückung und Gewalt. Ich habe mitgelitten, als sie in die dunkle Dachkammer gesperrt wurde. Ich habe aber genauso gut „mitgeholfen“, die Butter zu werfen.
Aber Florence ist eine faszinierende und starke Persönlichkeit, die ihre wahre Stärke zeigen kann, als alles zusammenbricht. Denn sie bleibt der Fels in der Brandung, bleibt sich selbst treu und kann verzeihen.
Das Ende ist so nicht vorhersehbar. Es ist aber versöhnlich ganz im Sinne ihrer Visionen, die sie immer mal wieder in ihrem Leben überkommen, die sie aber nicht immer richtig deuten kann.
Von mir bekommt dieses Buch eine absolute Leseempfehlung.