Meisterhaft interpretiert
Es macht großen Spaß, diese Oper anzuhören. Die Sängerinnen und Sänger verfügen über große Ausdruckskraft und großes Können sowohl im Rezitativ als auch in der Arie. Philippe Jaroussky ist nach wie vor ein Meister des Rezitativs. Mit gereifter Stimme, aufs Allerschönste entwickelter, mittlerer und tiefer Lage, ohne die Reinheit und Süße in den Höhen verloren zu haben.
Er ist in der Lage, jeden geforderten barocken Affekt zu vermitteln. Ganz wunderbar insbesondere die Arie "Ma quai note di mesti lamenti", ganz schlicht und klar, sparsam begleitet durch das Ensemble, das im Übrigen an Spielfreude und Akzenten nichts zu wünschen übrig lässt. Das Gegenprogramm dazu seine nahezu komödiantische Darbietung in "E vuoi con dure tempre", oder nahezu panisch bei "Furibondo spira il vento". Teresa Iervolino mit warmem Alt, Emöke Barath, bisher unterschätzt in Ihrer Wandlungsfähigkeit, und Mme Gauvin mit Ausstrahlung und wunderbaren Koloraturen, ohne das gefürchete Glucksen hören zu lassen. Die Herren Ainsley und Tittoto sehr schön. An dieser CD gibt es eigentlich nur eines zu bedauern. Es wird keine szenische Version davon geben.