Anna Karenina
Hallo zusammen,
Tolstois „Anna Karenina“ ist schon seit langem ein Klassiker. Die grundlegende Ge-schichte selbst, des verlassenen Mannes, des Geliebten oder der hin und her gerissenen Frau, kann jedem von uns passieren. Deshalb kann man sich gut in das Gesehene hineinversetzen. Man fühlt mit den Figuren mit und leidet mit ihnen.
Dazu tragen natürlich auch die Leistungen der Schauspieler bei. Keira Knightley spielt die Rolle der Anna hervorragend. Auch wenn sie noch sehr jung für die Rolle einer so erfahrenen und reifen Mutter versetzt sie dich voll und ganz in die Rolle hinein und vermittelt die Gefühle und Zwiespälte in denen Anna steckt sehr gut. Auch ihre wundervollen Kostüme trägt Keira mit einer Anmut und Grazie, die die Würde und die gesellschaftliche Stellung Annas wiederspiegeln. Auch ihr Gegenstück Wronski wird von Aaron Taylor-Johnson sehr gut gespielt. Zuerst versteht man nicht warum sich Anna auf so einen eingebildeten Kerl einlässt, doch mit der Zeit wandelt er sich und man begreift, dass Wronski Anna gefühlstechnisch mehr zu geben hat als ihr Mann. Diesen Wandel der Figur kriegt Aaron sehr gut hin und ist ebenso völlig in seiner Rolle versunken. Der betrogene Ehemann, der um seine gesellschaftliche Stellung fürchten muss, wird von Jude Law verkörpert. Karenin ist zwar betrogen, dennoch fürchtet er um die Stellung seiner Frau. Ebenso natürlich um die seine. Er ist liebevoll und kühl zugleich. Er leidet sowohl darunter betrogen zu werden, doch auch weil er sich aus den Zwängen der Gesellschaft nicht befreien kann und somit um sein Ansehen fürchten muss. Diesen Zwiespalt vermittelt uns Jude perfekt. Doch die Nebenrollen wie Annas Bruder und seine Frau machen den Konflikt in dem Anna steckt noch verzwickter. Diese haben auch ein Eheproblem, das durch Betrug zustande kann und Anna lässt nichts unversucht diese Ehe zu retten.
Zusätzlich zu den schauspielerischen Leistungen sind die Kostüme und die Kulissen einfach umwerfend. Die Kostüme spiegeln den gesellschaftlichen Stand der Personen wieder und passen super in die Zeit, in der gespielt wird. Die Kulissen sind atemberaubend und die Tatsache, dass ein Großteil der Szenen deutlich erkennbar in einem Theater gespielt werden, reißt einen nicht aus dem Filmgeschehen heraus, sondern verdeutlicht umso mehr den Zwang in die Gesellschaft zu passen. Das Theater ist die Versinnbildlichung des Theaters, das die Leute tagtäglich spielen. Niemand ist erselbst.
Somit kann ich abschließend nur sagen, dass „Anna Karenina“ ein großartiger Film ist und es sich wirklich lohnt ihn zu sehen.