Frauen tragen Prada / Männer dicke Hose
Die Story kurz von mir zusammengefasst! Gespickt mit meiner Meinung zum Roman "Dicke Hose". Vorsicht könnte SPOILER enthalten!
Alex ist Makler und dabei nicht wirklich erfolgreich. Er hat noch nicht einmal genügend Geld um seinen Deckel in seinem Stammlokal zu bezahlen, dennoch macht er unbewusst vielleicht einen auf dicke Hose und das führt dann letztendlich dazu, das Florian, Sohn des Chefes von Miucci eines Modelabels ihn engagiert um im Designerladens seines Vaters auszuhelfen. Alles kein Problem, wenn man sich mit Mode ein klein wenig auskennen würde, aber leider, leider ist Alex da ein echter Anfänger und schlittert von einem Chaos in das nächste. Irgendwie ist er dabei aber ganz niedlich in seiner Naivität und in seinem kanariengelben Versace Anzug, was damit auch das Cover mit dem Kanarienvogel erklärt. Das Cover warf mir ehrlich gesagt doch einige Fragen auf, aber erklärte sich beim Lesen des Buches dann quasi von selbst. In der Buchhandlung wäre es mir sicherlich ins Auge gesprungen, aber der Klappentext hätte mich dann leider eher weniger angesprochen. Da es sich aber um ein Buch handelt, was für die Lesechallenge im Dezember auf lovelybooks.de gelesen werden sollte, sprang ich über meinen Schatten und bestellte mir das Buch. Ehrlich gesagt hatte ich auf Macho und Co total keine Lust, aber das Buch ist gleich von Anfang an so witzig, das es in einem Rutsch gelesen werden kann.
Ich liebe Bücher indem der Hauptprotagonist von einem Fettnäppfchen ins andere schlittert, denn es lenkt doch von meinem täglichen Allerlei ab.
Nun aber wieder zur Story, die trotzdem sie wirklich unglaubwürdig ist, doch irgendetwas hat, was anspricht, aber das alleine macht schon ein gutes Buch aus, oder? Mal ehrlich, Alex der Hochstapler, der Macho erster Klasse muss doch wirklich ganz doll auf die Nase fallen um zu erkennen, was im Leben wirklich zählt, oder nicht? Natürlich ist es vorhersehbar, das es letztendlich auch in der Liebe klappt, aber ohne Lovestory wäre das Buch nicht das was es ist.
Man nehme also einen Volltrottel (Sorry Alex, aber hin und wieder hast du dich leider wie einer benommen!), ganz viel Naivität, jede Menge Handtaschen und Modenamen (vor allem die, die ich mir niemals werde leisten können!), faustdicke Lügen, einen schwulen Kollegen, Joan Collins und jede Menge andere Personen, die ihre Rolle perfekt auf das Buch abstimmen.
Äh, bevor ich hier weiterschreibe eine kleine Frage und zwar? Was machen denn die Kaninchen auf dem Cover oben wo der Name der Autorin steht? Bilde ich mir das jetzt nur ein oder machen die da ganz öffentlich Kaninchenbabys? Unglaublich, ich sehe es erst jetzt, da könnt ihr mal sehen, das mein Blick tatsächlich komplett auf den Kanienvogel vorne im Bild fokussiert war. Unglaublich! Sex ist im Buch eher Nebensache. Kommt vor, sprengt aber nicht den Rahmen. Im Prinzip dreht sich tatsächlich alles um Alex, der sich hier auch ein klein wenig selbst finden muss und zwischendurch handelt er natürlich auch völlig kopflos, das ich wirklich kurz davor die Hände über den Kopf zusammen zu schlagen. Für mich war offensichtlich, das Florian die Pfeife, nur jemanden braucht, der den Karren wieder aus dem Dreck zieht. Warum also nicht einen Freund dazu benutzen und ihn mal so gründlich auflaufen lassen und mal so richtig ausnutzen. Mich interessiert, denn das wurde nicht aufgedeckt ob Alex seine Anzahlung für den Skiurlaub zurückerstattet bekommen hat oder hat Natasha sich auf Alex Kosten gründlich amüsiert. Von wegen Privatklinik! Pfffffff! Schon die Apres - Ski - Hits im Hintergrund haben mich stutzig gemacht. Florian ist so ein Typ den ich nicht mit der Kneifzange anfassen würde. Arrogant und faul eine Kombination, die wirklich abstoßend ist in meinen Augen. Gut, das auch er letztendlich so mächtig auf die Nase fällt.
Wir haben hier also einen recht spritzigen und vor allem frechen Roman, der eigentlich nur dazu geeignet ist einfach mal abzuschalten im Vorweihnachtsstress, die Seele baumeln lassen und nicht groß nachdenken zu müssen. Daher war es in dem Augenblick als ich es las das perfekte Buch für mich, das natürlich oberflächlich bleibt, schon alleine da manche Personen die uns begegnen oberflächlich bis zum geht nicht mehr sind, da bleibt einem echt die Spucke weg, aber davon lebt das Buch und macht es dadurch auch irgendwie sympathisch.
Auf "dicke Hose" machen kannte ich zwar als Ausspruch, aber was es wirklich bedeutet musste ich dennoch nachforschen. Es ist keine Redewendung die ich zu meinem Sprachgebrauch zähle, daher verzeiht mir bitte meine Unsicherheit. Auf http://www.redensarten-index.de habe ich also folgendes gefunden:
prahlen; angeben; Stärke / Durchsetzungskraft zeigen
oder Reichtum vortäuschen / zeigen; spendabel sein
Fassen wir also kurz zusammen:
Wir haben hier einen Roman der leicht zu lesen ist, dabei spritzig, witzig und dabei so flüssig zu lesen, das die Gehirnzellen nicht sehr angestrengt werden müssen. Ein ideales Buch also um sich einfach mal sanft berieseln zu lassen. Interessanterweise würde ich es auch nicht aufgrund des lila Hintergrundes des Covers als einen Frauenroman einstufen, sondern könnte mir das Buch auch in Händen eines Mannes vorstellen. Ich denke Mann und Frau würden auch tatsächlich über dieselben Szenen lachen können.
Von mir eine Leseempfehlung!