Mal oben mal unten
Järvi's Beethoven-Zyklus ist markant, aber auch voll von Paradoxen. Ganz kurz gestagt: die Interpretation der "kleinen" Symphonien (1., 2., 4., 8.) ist erstaunlich: voll von Blut, Musizieren, Energie, Details, neue Ideen. Es ist fast unglaubluch, wie ein solches historisch informiertes Interpretieren avanciert hat. Gardiner spielt Beethoven meist schnell und ohne Vibrato, Järve erweiter dieses beschränktes Material mit einer Fülle von musikalischen Ideen. Aber die "grossen" Symphonien (3., 5., 9.) haben ihm nicht gelungen. Sie sind ohne Kraft und deswegen aohne ohne Aussagekraft. Die Neunte klingt so fast wie ein Potpourri, wie etwas ganz unwichtiges... Interrresant, aber nicht wirklich packend und intensiv. Na ja, deswegen singt den Tenor auch Vogt...