Das etwas andere Drama
Stone ist ein wirklich besonderes Drama, das einen gewissen Anspruch hat. Das erklärt durchaus die schwachen Besucherzahlen, da es sich um keinen Film handelt, den man schnell mal so nebenbei konsumieren kann. Selbst nach mehrmaligen sehen bin ich mir unsicher, was uns hier überhaupt der Autor, Regisseur und die Schauspieler sagen wollen. Warum der Film allerdings als Thriller angepriesen wird ist mir völlig unklar.
Im Mittelpunkt stehen für mich die beiden Paare mit Jack Mabry (Robert de Niro) und seiner Frau, deren Beziehung bereits am Anfang recht deutlich und klar beschrieben wird, die also in einer Art "Waffenstillstand" leben, aber schon keine wirkliche Beziehung mehr haben, sondern nur noch nebeneinander her leben. Das andere Paar ist Gerald "Stone" Creeson (Edward Norton) und dessen Ehefrau gespielt von Milla Jovovich. Deren Beziehung trotz acht Jahren Gefängnis relativ "normal" ist.
Als nun Mabry ein Gutachten für Stone erstellen muss, versucht er mit aller Macht seine vorzeitige Entlassung zu bewegen. Dieses Vorgehen hat für alle vier Protagonisten weitreichende Folgen, dass ihr ganzes Leben verändert. Genauer kann ich das nicht beschreiben, ohne das Ende wenigstens teilweise vorweg zu nehmen.
Untermalt wird das Ganze von immer wieder Klängen und 'Predigten', die sich erst im Laufe das Filmes erklären.
Insgesamt wirkt auf mich der Film ein zerrissen. Angepriesen als Thriller, der es so gar nicht ist, sondern für mich eindeutig im Sektor Drama angesiedelt wird. Gleichzeitig werden teilweise derbe Gefängnisdialoge mit religiösen Passagen verbunden. Viele Aspekte werden so versucht in einen Film zu packen, der vor allem durch die unglaublich guten Schauspielerischen Leistungen funktioniert. Aber manchmal wäre weniger doch mehr gewesen.
Insgesamt ein anspruchsvolles Drama das von den Schauspielern dominiert wird und mit dem Anspruch sich selbst das Leben schwer macht.