Mehr für filmhistorisch interessierte Fans
Diese Edition richtet sich weniger an Western-Fans, sondern mehr an filmhistorisch interessierte. Der Film wirkt mehr wie eine Dokumentation als wie ein Western. Kein Wunder, man hat damals wirklich einen Treck zusammengestellt, ist damit durchs Land gezogen und hat dabei gefilmt. Der Film liegt in 3 Fassungen vor, die alle deutliche Altersspuren wie Schmutz, Kratzer und Laufstreifen aufweisen. Auch von der BD sollte man keine bildtechnischen Wunder erwarten. Zu den Fassungen selbst: Die 70mm-Fassung:
Trotz deutlich sichtbarer Altersspuren die beste Version. Visuell einfach großartig und das sw-Bild ist scharf und deutlich. Hier kommt echtes Western-Feeling auf. Obwohl dies die längste Fassung ist, ist der Film immer noch gekürzt. Im Original ist er 158 Minuten lang.
Da diese Fassung nie bei uns lief liegt der Ton in Englisch mit deutschen Untertiteln vor. Sehr interessant auch der Audiokommentar von Richard Schickel, für den leider keine deutschen Untertitel gibt.
Die 35mm-Fassung:
Diese extra gedrehte Version ist zwar kürzer, aber viele Szene sind leicht verändert oder aus anderen Blickwinkeln aufgenommen. Außerdem sind hier einige Szenen enthalten, die in der 70mm-Fassung fehlen. Visuell ist diese Version einfach lahm und langweilig, sie wirkt eher wie ein abgefilmtes Theaterstück. Hier fehlt deutlich das große Bild. Obwohl diese Fassung bereits mehrfach synchronisiert im deutschen Fernsehen lief, gibt es auch hier nur den englischen Ton mit deutschen Untertiteln. War für die deutsche Tonspur kein Geld mehr übrig, Koch Media?
Die deutsche Fassung:
Einfach ein schlechter Film, der kaum bis zum Ende ansehbar ist. Deutsche Schaupieler, die deutlich sichtbar noch nie auf einem Pferd saßen, tun als ob sie reiten könnten und geben dabei steife und tonlose Dialoge wieder. Vielleicht lag es daran, dass die Regisseure dieser Fassung-Lewis Seiler und Raoul Walsh-beide Amerikaner waren, die einziges Wort deutsch sprachen und nur mit Hilfe eines Dolmetschers Regie führen konnten. Heute nur noch filmhistorisch von Interesse. Erstaunlicherweise liegt auch diese Fassung im Scope-Format vor, obwohl es 1931 in ganz Deutschland nur zwei Kinos gab, die dieses Format überhaupt abspielen konnten.
Fazit: Viel Interessantes und seltenes Material für wenig Geld Für den normalen Zuschauer aber weniger zu empfehlen.