Wider das Vergessen
Die bei Rondeau erschienene CD "1927-1929 - Brücken aus dem Gestern" vereint vier Werke fast vergessener jüdischer Komponisten. Kennt man J. Weinbeger noch als Opernkomponist und RW. Heymann als Begründer der Tonfilmoperette ("Die drei von der Tankstelle"), ist B. Sekles höchstens als Kompositionslehrer Hindemiths oder Begründer der ersten Jazzklasse 1928 in Deutschland bekannt, während der Name J. Wolfsohn nur wenigen geläufig sein dürfte. Das informative Booklet macht Lust, sich näher mit den Komponisten zu beschäftigen, alle vier eingespielten Werke sind hörenswert! Die beteiligten Musiker*innen spielen mit größtem Engagement auf höchstem Niveau. Das Capitol Symphonie Orchester ist für mich eine echte Entdeckung. Es spielt unter der fulminanten Leitung von Roland Böer diese Werke, als seien sie ihnen schon seit langem vertraut. Man merkt, dass diese Musik ihnen eine Herzensangelegenheit ist! Und die Pianisten Cora Irsen steuert wunderbare virtuose und poetische Momente dazu bei. Auch klanglich lässt die CD keine Wünsche offen: absolute Kaufempfehlung!