Nightwish - wieder eine enome Weiterentwicklung
Nach den ersten Takten dachte ich: die "Pink Floydisierung" geht weiter. Nightwish und vor allem Toumas Holopainen einwickeln sich wieder weiter, und das zum Positiven. Während z. B. Queen in ihrer Spätphase sich doch deutlich vom Rock zur z. T. discomäßigen Freddie Mercury-Begleitband entwickelten - was jetzt nicht unbedingt schlecht war -, so geht die Evolution hier weiter steil nach oben, ohne die Wacken-Attitüde zu verlieren. Auch Floor Jansen kann jetzt mehr zeigen, zu welchen gesanglich-stimmlichen Bravourstücken sie fähig ist. Ohne in die ewige Vergleicherei wieder einzustimmen: mit Floor hat Tarja eine würdige und zum jetzigen Stil passende Nachfolgerin gefunden. Die beiden im Duett - eine traumhafte Vorstellung - mit Anette Olzon hat es ja auch geklappt. Dass hier ein Konzeptalbum vorliegt wird auch dadurch deutlich, dass die Stücke nicht so abrupt melodisch und stilistisch getrennt wie zuletzt auf "Endless Forms most beautiful" sind. Sehr angenehm auch, dass die männlichen Stimmen nicht ständig in das Growl der ultraharten Metalsymphoniker abdriften - vgl. hierzu Track 4 "Harvest."
In der Summe wieder ein Meisterwerk monumentalen Operametals, könnte allerdings für mich noch etwas mehr female-fronted sein. Man muss es für den vollen Genuß mehrmals hören; die Nuancen entdeckt man doch erst nach und nach, gerde auch auch von der "B-Seite" (CD 2.)