Elgar als Offenbarung
Ich muss zugeben, dass ich jahrelang das Elgar-Cellokonzert für zweitrangig gehalten hatte, noch hinter Saint-Saens und nur knapp vor Lalo. Sol Gabetta und nicht zu vergessen das dänische Orchester mit Mario Venzago haben mich eines Anderen belehrt. So tiefsinnig ist das hier ausgeleuchtet, von so ungeheurer Intensität sind die Spannungsbögen, so organisch entwickelt sind die unablässigen Wiederholungen der beiden Themen des ersten Satzes. Solistin und Orchester ziehen hundertprozentig an einem Strang. Selten so etwas Wunderbares gehört!
Die ganzen kleineren Stücke, so hübsch musiziert sie auch sind, wären dagegen entbehrlich. Außer der Zugabe von Vasks, die man freilich besser live hört; erst dann erlebt man die Verzweiflung des ersten und die Verkärung des zweiten Satzes.