Wichtige Repertoireerweiterung
Mit der Komposition seiner frühen Oratorien King Olaf und The Dream of Gerontius erlangte der mittlerweile vierzigjährige Elgar erstmals die ihm zuvor hartnäckig verweigerte öffentliche Anerkennung. Heute weitaus mehr mit den Enigma-Variationen, dem Violin- und dem Cellokonzert und auch den beiden Sinfonien bekannt, ließ Elgar das Genre des Oratoriums nicht mehr los. Neben Orchester- und Kammermusikwerken entstanden in der Folge weitere Chorkompositionen und die Oratorien The Apostels und The Kingdom. Letzteres, gewissermaßen die Fortsetzung des Apostel-Oratoriums, die beide das Wirken der Jünger Jesu zum Inhalt haben, ist erst jüngst durch die Veröffentlichung einer Live-Aufnahme vom Oktober 2009 aus der Bridgewater Hall in Manchester auf Tonträger zugänglich gemacht worden. Sir Mark Elder, der Dirigent der Aufnahme, vermag mit dem ihm anvertrauten Hallé Orchester die fein austarierte Klangfarbenvielfalt von Elgars Orchestersatz überzeugend auszuleuchten, der von Tom Seligman einstudierte Hallé-Choir überzeugt durch stimmliche Homogenität und wandlungsfähige Gestaltungskraft, nur bei den Vokalsolisten sind leichte Defizite zu beklagen. Gegenüber den beiden geradlinig singenden Damen fallen Tenor und Bass mit einer recht opernhaften Attitüde und dem häufigen unschönen Hineinschleifen in den Zielton und einem übermäßigen Vibrato etwas ab.