Rock-Jazz-Gitarre vom Feinsten...!
1978 hatte der sehr gefragte Studio-Gitarrist Larry Carlton (geb. 1948), der auch als Mitglied bei den Crusaders bekannt geworden war, endlich die Chance seine erste Solo-Veröffentlichung bei einem Major-Label herauszubringen. Leider hatte man ihm wohl eingeredet, dass reine Instrumental-Aufnahmen nicht mehr gehen (oder er hat seine eigenen Vokal-Künste überschätzt), und so hat er sich genötigt gesehen, auch zu singen (bei zwei Titeln). Das hätte er lieber bleiben lassen sollen.
Davon abgesehen ist das alles handwerklich sehr gut gemachte Musik, die relativ relaxt zwischen Jazz und Rock pendelt und in Klassikern wie "Nite Crawler", "Point It Up" und meinem Lieblingsstück "Rio Samba" (alle von Larry Carlton selbst komponiert) seine Klasse an der Gitarre zeigt. Weil dies damals bevorzugt (noch) eine bestimmte Gibson Semi-Akustikgitarre war, hatte er schnell den Spitznamen Mr. 335 weg, unter dem er zeitweilig insbesondere in Japan regelrecht berühmt war.
(Die Pseudo-Japan CD klingt auch sehr gut.)
Sehr zu empfehlen ist auch die Wiederveröffentlichung seiner Alben aus der Zeit von 1980 bis 1983 "Strikes Twice", "Sleepwalk" und "Friends" auf einer preiswerten Doppel-CD.
Wer es noch einfacher haben möchte, der nimmt die "Collection" auf einer CD. Hier zeigt Larry auf einem Sampler, der seine Solo-Scheiben aus der Zeit von 1978 bis 1989 abdeckt, was er alles auf der Gitarre so drauf hat.