Ein von der Kritik überbewerteter Film...
...mit inneren Widersprüchen, der aber an sich typisch US-amerikanisch ist. Und das heisst: Die amerikanischen Soldaten sind Übermenschen und ihre Feinde - in diesem Fall japanische Soldaten auf der Insel Guadalcanal im zweiten Weltkrieg 1942 - sind Idioten.
Also wird der Film für ein selbst denkendes Publikum (mit militärischem Sachverstand) spätestens dann unerträglich, als eine Gruppe von sieben amerikanischen "Freiwilligen" eine halbe Kompanie von Japanern ausschaltet, die nicht nur in Überzahl, sondern auch noch in besserer Position und besser bewaffnet sind (und unter den Freiwilligen sich ausgerechnet ein Soldat befindet, der zu Beginn des Films zusammenhanglos als Deserteur gezeigt, später zum Bahrenträger degradiert wird und sich schließlich für seine Kameraden opfert, indem er sich von den Japanern erschiessen lässt...)!
Im Übrigen scheitert das Werk an seinen eigenen Ansprüchen und seinen inneren Widersprüchen: Einerseits soll wohl verdeutlicht werden, dass im Krieg ein einzelnes Menschenleben nichts wert ist ("Menschenmaterial"); andererseits aber die Individualität der Protagonisten herausgestellt werden - z.B. durch innere Monologe und Erinnerungen.
Malick streut jedoch deren Erinnerungen an ihre friedliche häusliche Vergangenheit oft gerade dann in den Handlungsablauf ein, wenn sie gänzlich unpassend sind, weil sie in dieser Situation den Tod der (abgelenkten) Handelnden hervorgerufen hätten. Weil er sich außerdem nicht auf eine Figur konzentrieren kann oder will, verzettelt und übernimmt sich der Regisseur mit mehreren, nebeneinander laufenden Individualisierungen, die dann letztlich aber doch oberflächlich bleiben (müssen) und somit bloße Behauptung sind.
Diesem Konflikt zwischen "Masse und Individuum" wird als Drittes auch noch die Natur als göttliches Ordnungsprinzip gegenüber gestellt, die durch den Krieg zwar nicht zerstört, aber doch gestört wird. Damit hat sich Malick nun endgültig überhoben; denn um so eine groß angelegte Geschichte schlüssig zu erzählen, bedarf es mindestens der doppelten Länge (also sechs und nicht drei Stunden).
Fazit: Grandios gescheitert (aber immerhin nicht so ein mieses, vor Pathos triefendes Machwerk wie "Saving Private Ryan")!