Rusalka ist mir heilig...
...seit ich diese romantische Märchen-Oper von Antonin Dvorak (1841-1904), der mit mir das Sonnen-Zeichen gemein hat, das erste Mal vor 20 Jahren im Staatstheater Braunschweig (als Opernhasser!) erlebte. Die Ausstattung war behutsam modernisiert worden, aber man hatte den Märchenstoff des Librettisten Jaroslav Kvapil, der sich wohl an von Karel Jaromir Erben gesammelte tschechische Märchen orientierte (und der mit "Undine" und "Die kleine Meerjungfrau" verwandt ist), nicht angetastet: Die Geschichte der Wassernixe, die sich in einen Menschen verliebt, dafür ihre Stimme aufgibt und schließlich mit ihrem (untreuen) Geliebten zusammen zwischen den Welten zugrunde geht, hat mich damals in meiner Seele zutiefst berührt, so dass mir während der Aufführung mehrmals Tränen die Wangen herunter liefen. Um diese wehmütige Erinnerung zu bewahren, habe ich mir danach verschiedene ältere und neuere (vorwiegend tschechische) Aufführungen auf CD besorgt. Am besten gefallen (vor allem stimmlich!) hat mir diese Prager Aufführung von 1961. Die Ausgabe von Supraphon ist die sinnvolle (aber teurere!) Alternative zu der deutschen Version der Aufnahme, bei der der Klang 1994 in Deutschland digital bearbeitet worden ist (was den Stimmen und der wunderbaren Musik von Dvorak, der in dieser tschechischen National-Oper seine Leitmotiv Technik zur Vollendung geführt hat, gut getan haben muss) und die 2005 bei Cantus Classic erschienen war. 20 Jahre später weiß ich, was mich seiner Zeit so tief berührt hat; es hat mit mir, meinem Vorleben und meiner ewigen Liebe zu tun und ist die mit Rusalka verwandte, aber viel ältere Geschichte von "Nera e Velino" aus Terni, der Geburtsstadt des heiligen Valentin (auf den der Valentinstag zurückgeht) in Umbrien: "Eine Nymphe namens Nera liebte den Hirten Velino. Er fühlte das Selbe für sie. Also verwandelte Juno Nera voller Wut zur Strafe in einen Fluss, weil man göttlichen Regeln folgen muss. Velino, der von einer Klippe sprang, wurde im Fluge zu Wasser; eine Verwandlung, die sich Jupiter abrang. Um die beiden für immer und ewig in Liebe zu einen, Nera und Velino eins sind. Per te. Per me. Per sempre." (Uwe Tönjes) Disclaimer: Ich bin ein Musikliebhaber, -kenner und Möchtegern-Musiker, der seit über 40 Jahren intensiv alle Arten von Musik hört und zu verstehen versucht. Von mir gibt es keine Marketing-Phrasen zu lesen. Ich habe alle besprochenen Alben mehrmals gehört und mit Begründungen für gut oder weniger gut befunden. Gleichwohl ist meine Meinung rein subjektiv.