Mit der Vergangenheit in die Zukunft
Die Aufnahme von der "Madrigal Opera" zieht sofort in ihren Bann. Minimal Music, die durch wenig Töne, die skalenmäßig wiederholt werden, verblüfft und doch überzeugt. Eine Geige und eine Bratsche spielen die "Grundmelodie" während die Gesangsolisten "chorisch" auftreten und besonders im 5. Satz Melodiebögen entwickeln, die durch Rhythmus akzentuiert werden. Hier wird mir bewusst, worum es in dieser Opera geht: Das Thema der (menschlichen) "Reise" lässt sich schon im ersten Satz erahnen, im 5. Satz ganz deutlich: ist es ein imaginäres "Fahrgeräusch" oder ist es die "Wellenbewegung" über die sich die Gesangsolisten mit sich immer wiederholenden und leicht verändernden Melodien heraus singen und so, für mich, unsichtbare Brücken entstehen lassen, die von "Insel" zu "Insel" oder Mensch zu Mensch reichen. Oder sind Geige und Bratsche nur die Bordun-Melodie wie in der Mittelalter- oder Renaissance-Musik? Auch damit ist der Bezug zu einer Reise, der menschlichen, gegeben - wohin führt sie uns. Ich höre mir diese Aufnahme immer wieder gern an, Diskussionen mit Freunden schließen sich dann immer an!