Großartiges Gambespiel
Der Komponist und Instrumentalist Joseph Fiala
Eine Entdeckung des Gambisten Thomas Fritzsch
Es erfreut, wenn es Neuentdeckungen auf dem weiten Forschungsfeld der Musik gibt. Da trifft Wolfgang Amadeus Mozart in Salzburg auf einem begabten Komponisten und freundet sich mit ihm an: Joseph Fiala (1748 – 1816). Mozart und Vater Leopold und Michael Haydn musizierten mit dem Oboisten Fiala in der Fürstbischöflichen Kapelle in Salzburg.
Oboisten und Fagottisten erlernten auch ein Streichinstrument für den Fall, dass ihre Tätigkeit als Bläser im Alter zu anstrengend wurden und sie dann als Streicher in der Kapelle verbleiben konnten. So kennt man Fiala auch als Cellisten in verschiedenen Orchestern Europas und sogar in St. Petersburg. Mit Mozart und Fiala verband sich eine lebenslange Freundschaft. Auch wohnte Fiala eine Zeitlang in der Getreidegasse 9, dem Geburtshaus Mozarts. Später auch zeitweilig in Mozarts Wohnung in Wien.
Als Cellist erhielt Fiala eine 6-saitige Bassganbe von einem Domherrn in Salzburg zum Geschenk. Dieses Instrument begeisterte den Komponisten und er schuf Musik speziell für die Gambe. Erbaut wurde das Instrument von von dem Lauten- und Geigenmacher Johann Paul Schorn (1682 – 1758) in Salzburg.
Damit wurde Fiala vor der Wende zum 19. Jh. zu den größten der noch lebenden Gambisten nach Carl Friedrich Abel (1723 – 1787).
Thomas Fritzsch konnte dieses Instrument erwerben und hat es restaurieren lassen. Man kann davon ausgehen, dass dieses instrumentale Zeitdokument auch Mozart begeistert haben könnte.
Die CD ist bei Rondeau-Production erschienen. Die Noten zu dem Concerto F-Dur, Reif 2.65 von Joseph Fiala ist bei Basilisk ED. RM 09 erschienen.
Eike Hensch