Wie man den Mythos einer Legende zerstört.
Es gibt Bands, die nicht mitkriegen, wann es Zeit ist zum Aufhören. Das ist bei dieser Platte leider der Fall. Hier wird eine Leiche, die einmal die größte und beste Band der Welt war, künstlich am Leben erhalten.
Schon von dem Output von Little Feat Mk III waren nur die ersten beiden Scheiben wirklich sehr gut. Mit dem Weggang von Craig Fuller konnte das Niveau nicht mehr gehalten werden (über die Episode mit Shaun Murphy möchte ich mich hier lieber ausschweigen). Alles was danach kam, habe ich aus alter Verbundenheit trotzdem gekauft.
Von der Hochzeit von Little Feat sind nur noch 3 Mitspieler dabei. Und ausgerechnet den, der am wenigsten singen kann, wird vor das Mikrofon geschoben. Soll den präsentierten Bluesnummern, dadurch, dass ein Afro-Amerikaner sie singt, mehr Authentizität verliehen werden ? Und überhaupt: was soll das mit der Interpretation von Bluestiteln, die man schon hundert mal im Regal stehen hat ? Das braucht kein Mensch; da kann auch der Gastauftritt von Bonnie Raitt nicht mehr helfen.
Als alten Fan spätestens seit Little Feat`s Auftritt im Rockpalast macht mich die vorliegende Platte sehr traurig und auch ein wenig wütend. Ein Glück, dass Lowell George das nicht mehr erleben musste.