At Swim
Mein Favorit unter Hannigans bisher erschienenen Alben ist Passenger, auf dem eigentlich alle Songs schön bis sehr schön sind. Mit "At Swim" verhält es sich leider wie mit "Sea Saw" - einige der Songs sagen mir einfach nicht zu. Anfangs waren es sogar die meisten, aber nach öfterem Hören, gefielen mir auch weitere Titel. Wenig anfangen kann ich allerdings mit Undertow (etwas nervig und rhythmisch eintönig) und Anahorish, welches zum einen an Tracks auf Joni Mitchells Debut-Album und zum anderen an irgendwelche Almdudler der Schweiz erinnert. Auch der Song Lo nervt irgendwie. Prayer for the Dying quält sich leider etwas hin, ist aber noch gut hörbar. Wenn man die offiziellen Videos für dieses Album so betrachtet, scheint es, dass man gerade diese Songs für die Promotion auserkoren hat.
Besonders gelungen finde ich die Songs Fall, Snow, Ora, Tender und We, the drowned. Funeral Suit und Barton sind einfach nur wunderbar und meine Highlights auf dem Album.
Das Album ist also sehr durchwachsen, was die Qualität der Songs betrifft. Stimmungsmäßig ist es eher düster. Ironische Tracks wie "Safe Travels" oder "Knots" vom Vorgängeralbum fehlen leider und auch bisherige Weggefährten wie John Smith und Gavin Glass sind diesmal nicht mit von der Partie. Hannigan hat mit ihren neuen Album einiges anders gemacht, als bisher. Das ist zum einen zwar schade, zum andern aber wohl auch notwendig, um musikalisch nicht auf der Stelle zu treten. Ich habe dieses Album daher trotzdem gerne gekauft, auch wenn es mir nicht durchgängig gefällt.