Die Agrippina von Veronique Gens
Eine moderne, bühnenbildmäßig karge Inszenierung, die aber durchaus überzeugen kann, auch wenn die Brisanz des Stoffes recht harmlos abgehandelt wird. Sängerisch steht ein hervorragendes Ensemble zur Verfügung. Großartig Veronique Gens als Agrippina mit charaktervollem Sopran mit involvierendem Timbre. Auch Ingrid Perruche überzeugt als Poppea. Die drei Countertenorstimmen des Ensembles, Philipp Jaroussky als Nerone, Fabricio di Falco als Narciso und Thierry Gregoire als Ottone können durchaus überzeugen, obwohl ich keine besondere Affinität zu diesen Stimmen habe, da mir die personale Authentizität fehlt. Nigel Smith singt einen substanzvollen Claudio.
Orchestral bestimmt eine farbstarke, klangsinnlich involvierende Interpretation die Aufführung.
Hinsichtlich der sängerischen Leistungen eine Aufführung , die Händel Liebhaber begeistern müßte. Inszenatorisch mögen sich die "Geister scheiden."