Wenn Nonkonformismus neue Maßstäbe setzt.
Die Interpretation des "Alten Testaments der Klavierliteratur" ist einfach atemberaubend.
Ein Pianist, der die ohnehin nicht leichten Präludien und die zumeist drei- und vierstimmigen Fugen in solch einem enormen Tempo so präzise meistert, kann nur von einem außergewöhnlichen Format sein.
Die einzelnen Werke werden dadurch technisch noch schwieriger als beispielsweise viele Chopin-Etüden!
Und dabei ist die Stimmführung immer perfekt.
Unvorstellbar ist, dass Richter in den Stücken, die er besonders schnell spielt, das berühmte "Bach´sche Non Legato mit scheinbarer Leichtigkeit konstant durchhält und zudem auch noch bei den Fugen die Artikulation bei jeder Dux und Comes hundertprozentig eingehalten wird.
Diese Interpretation ist meines Wissens (!) bis heute unerreicht.
De Klangqualität ist entsprechend der Entstehungszeit völlig in Ordnung.
Das Booklet ist sachlich, gut beschriftet und somit völlig in Ordnung.