Überraschung des Jahres und Genre-übergreifend eines der besten Alben 2015!
Im Vergleich zu Shadow Theatre ist die Instrumentierung überwiegend auf Hamasyans Klavier, akustischen Bass und Schlagzeug reduziert. Wie beim Vorgängeralbum werden aber auch hier immer wieder textlose Gesangsharmonien zweier Gastsängerinnen und Hamasyan`s eingesetzt. Manchmal hört man Hamasyan, wie er seine Klavier-Harmonien mitsummt - offenbar durch die Tonabnehmer des Klaviers. Auf technische Effekte und Programmierungen hat Hamasyan diesmal ganz verzichtet, nicht aber auf rhythmische Feinheiten. Immer wieder werden Rhythmen versetzt und raffiniert gegeneinander verschoben. Traditionelle armenische Harmonien vermischen sich ganz selbstverständlich mit jazzigen und progressiven Melodien. Hamasyan scheint zudem metallische Gitarren-Akorde auf das Klavier zu übertragen. Das ist so schmeichelnd und angenehm, dass man das erst gar nicht wahr nimmt. Meshuggah kommt mir (rhythmisch) ebenso in den Sinn, wie UK (mit Eddie Jobson). Dabei ist Hamasyan so virtuos wie Chick Corea und modern wie Esbjörn Svensson. Auch die Songqualität ist durchweg sehr hoch.
Für mich die Überraschung des Jahres und Genre-übergreifend eines der besten Alben 2015!